COLOMBIA, QUE CHIMBA

Von Jänner bis Ende Februar 2024 war ich wieder in Kolumbien auf Kaffeereise unterwegs. 
Mein erster Stopp: Medellin. Eine pulsierende Stadt mit vielen unterschiedlichen Ecken. Wunderschöne alte Bäume säumen die Straßen, Cafés und Bars ohne Ende im hippsten Viertel der Stadt. Menschenmengen, Geschäfte und Straßenverkäufer tümmeln sich im Zentrum. Avocados, Kapperl oder Socken, es gibt alles und die Musik von allen Ecken übertönt den regen Verkehr. 

Auf der Reise werde ich nicht nur die Rösterei hier in Medellin besuchen, die für unsere Röstung und den Export zuständig ist, sondern auch verschiedene Fincas und Kaffeebauernfamilien. Hier in Antioquia, aber auch weiter südlich im Quindio und Cauca. Denn in Kolumbien gibt es sehr viele ausgezeichnete Kaffees, die sich je nach Region etwas unterscheiden. Natürlich werde ich auch wieder nach El Cairo zu den Kaffeebauern von Café Comam hoch fahren. Ich freue mich schon auf viele schöne Erfahrungen!

 

KOLUMBIEN: LEBENSFREUDE & FAMILIÄRE KAFFEEKULTUR
 
In Kolumbien zu sein, bereitet mir immer große Freude. Die Lebensfreude der Menschen ist ansteckend. Das Land ist riesig und die Wege zu den Kaffeebauernfamilien sind oft lang und beschwerlich – eine Stunde auf einer Schotterstraße von einem Dorf zur Finca ist keine Seltenheit. Doch die Mühe lohnt sich, besonders wenn man mit solcher Herzlichkeit empfangen wird, wie es hier der Fall ist.

NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT IN FORM VON AGRARÖKOLOGIE

Auf meiner Reise bin ich von den nachhaltigen Projekten überwältigt, die ich kennenlernen durfte. Alle Familien, deren wir Kaffee abkaufen, haben sich für einen agrarökologischen Ansatz im Kaffeeanbau entschieden. Es wird Dünger mit den Einsatz von Mikroorganismen und Fermenten hergestellt, Wasser wieder aufbereitet, Saatgut getauscht sowie Gemüse und Obstbäume zwischen Kaffee gepflanzt. Es ist eine Art der Landwirtschaft, die im Einklang mit der Natur gelebt wird und die Bauern unabhängig macht. 

Darüber hinaus zeichnet sich die Qualität der Kaffeebohnen aus! Von der manuellen Ernte und ständigen Selektion bis hin zur Sonnentrocknung der Bohnen wird jeder Schritt sorgfältig von allen Familienmitgliedern per Hand ausgeführt.

CAFÉ COMAM – KAFFEE VON DER UMWELTGEMEINSCHAFT SERRANIAGUA 

Es ist schön zu sehen, was sich alles getan hat. Die agrarökologische Schule von Serraniagua wird von den Kleinbauernfamilien sehr gut angenommen. In Workshops bei verschiedenen Fincas werden ökologische Praktiken verbreitet, die der Kaffeepflanze zu guten Erträgen verleihen.

Dank unserer finanziellen Unterstützung konnte der Produktionsprozess bei mehreren Familien verbessert werden und effizientere Kochherde angeschafft werden, die weniger Rauch produzieren und somit den Frauen zugutekommen.
 
ESPRESSO KAFFEES VON NEUEN KAFFEEBAUERNFAMILIEN

Die hohe Nachfrage nach dunkel geröstetem Espresso-Kaffee hat mich während meiner Kaffeereise durch Kolumbien dazu inspiriert, unser Sortiment anzupassen. Fündig wurde ich in den Bergen Quindios, wo mehreren Kleinbauernfamilien Blumenalleen zur Förderung der Artenvielfalt in den Kaffeekulturen kultivieren. Ebenso gute Kaffeebohnen für eine Espresso-Röstung gibt es von einer Kleinbauernfamilie aus Antioquia. Und aus Nariño werden wir Kaffee von einem agrarökologischen Frauenprojekt für eine mittlere Röstung beziehen.